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Familie Daus vom Traktor-Virus infiziert
Von Nicole Voss
27.05.2013 - 17:41 Uhr
Familie Daus und die Oldtimerfreunde Saalhausen haben ein Faible für alles Alte, was Räder hat und freuten sich über viele Besucher trotz des schlechten Wetters.
Foto: Westfalenpost
Mehr als 100 Meldungenm - das kann sich angesichts des Sauwetters am Sonntag wirklich sehen lassen. Die Oldtimerfreunde trafen sich wieder zum großen Stelldichein rund ums Saalhauser Kur- und Bürgerhaus. Das Knattern der alten Trecker ist nicht zu überhören. So manch einer dreht, trotz der widrigen Wetterverhältnisse mit Dauerregen und niedrigen Temperaturen am Sonntag seine Runden über das Gelände des Kur- und Bürgerhauses und zeigt sein schmuckes Gefährt aus längst vergangener Zeit den Schaulustigen.
Mittendrin, hoch oben auf einem der Trecker: Eric Daus. Als Beifahrer seines Großvaters Peter genießt der Sprössling die kurze Ausfahrt. Es war nicht die erste an diesem Tag und es sollte auch nicht die letzte bleiben. Wann immer es geht ist Eric bei den Ausfahrten und Treffen dabei. Der Fünfjährige scheint trotz seines jungen Alters infiziert zu sein, von allem „Alten, was Räder hat“. Ist ja auch kein Wunder. Die ganze Familie hat ein Faible für die alten Schätzchen.
„Virusüberträger“ ist Volker Daus. Schon in früher Kindheit half der heutige Schreiner gerne auf dem Bauernhof. Seine Vorliebe für Trecker blieb nicht verborgen. Mit 16 Jahren bekam Volker Daus seinen ersten eigenen Trecker zum Geburtstag geschenkt. Das war der Anfang. Mittlerweile sind fünf Trecker, ein Trabant, ein Fahrrad, ein Zweirad mit Hilfsmotor und ein hölzernes Dreirad im Familienbesitz. Zuletzt angeschafft wurde ein Eicher EM 300 s mit Schnellgang. Besonders stolz sind Volker, Stefan und Florian Daus, dass es dieses Modell auf 34 Stundenkilometer bringt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt für gewöhnlich bei 20 Kilometern.
Alle Trecker waren in einem schlechten Zustand und wurden von den Familienmitgliedern in akribischer Kleinarbeit restauriert. „Das war oftmals ein ganzer Winter Arbeit“, blickt Stefan Daus zurück. Angefangen beim Bestellen der Teile, über das Abschleifen und Lackieren legten sich alle mächtig ins Zeug. Bei einem Modell wurde sogar der komplette Motor erneuert. Stefan Daus ist der einzige gelernte Kfz-Mechaniker in der Familie. Aber diese Ausbildung sei keine Grundvoraussetzung, versichert Volker Daus. Die Bauweise der Trecker sei so leicht konzipiert, dass jeder, der handwerkliches Geschick habe, ihn auch reparieren beziehungsweise restaurieren könne. Der Familienzusammenhalt ist Top und das Hobby verbindet. Und wie sieht es auf Familienfeiern aus, sind Trecker, da auch Thema?
„Klar“, schmunzelt Volker Daus, „wie in anderen Familien über Fußball gesprochen wird, diskutieren wir oft über Trecker.“ Das Platzkontingent der Familie ist noch nicht erschöpft. Wunschmodell von Volker Daus ist ein T1-Bulli. Die Gefährte werden aber noch sehr hoch gehandelt, so dass Abwarten bis zu einer günstigen Gelegenheit angesagt ist.
Beim traditionellen Treffen der Oldtimerfreunde Saalhausen konnten über 100 Nennungen notiert werden. Weniger, als in den Vorjahren, was sich durch das schlechte Wetter begründet. Viele Besucher kamen, auch wegen des familiären Charakters nach Saalhausen. Eine Gruppe von etwa 15 Mopedfahrern brachte es mit Schildern an ihren Zweirädern auf den Punkt: „Der Regen wird wärmer, es wird Sommer.“
MV Agusta
Auch Jochen Mettbach, ebenfalls Stammgast in Saalhausen, ließ sich einen Abstecher nach Saalhausen nicht nehmen. Der Marmecker Motorradfan hatte just am Vortag eine MV Agusta erstanden, die laut seiner Aussage zwischen 45 000 und 60 000 Euro gehandelt werden. Auf einem Anhänger war die „America 750 s“ natürlich einen Blickfang. Das Engagement und Interesse der Oldtimerfreunde Saalhausen beschränkt sich nicht nur auf das eigene, stets am Sonntag nach Pfingsten stattfindende Treffen. Bei Besuchen auswärtiger Treckertreffen, die einen festen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender der Oldtimerfreunde Saalhausen haben, sind auch Kevin Rameil mit seinem Deutz, der Vereinsvorsitzende Raimund Schmidt mit seinem „Unimog“, Stefan Kölsch mit seinem Bischoff-Trecker und dem Eriba-Wohnwagen und Uwe Ochs mit seinem Hanomag dabei.
Nicht zu vergessen natürlich Heinrich Bruns, der vor 20 Jahren mit seinem Motorrad „Miele K 100“ den Grundstein zur Gründung des Clubs legte.
"Familienfoto" der Oldtimerfreunde... danke an Nicole Voss (c)2013
Frohe Weihnachten und Alles Gute für 2014 !!!